Brech|reiz, der: Gefühl, brechen zu müssen
Ein ganz besonders eindrucksvolles Beispiel eines "Elefanten im Wohnzimmer"stellt die Tatsache dar, dass in der Medienberichterstattung seit dem Schulmassaker von Littleton 1999 nie auch nur mit einem Wort darauf eingegangen wurde, dass die in den sogenannten "Killerspielen", welche gern für Massaker, Misanthropie und Motivationslosigkeit verantwortlich gemacht werden, dargestellten Personen hauptsächlich polizeilichen, paramilitärischen oder militärischen Spezialeinheiten angehören, also staatliche Macht repräsentieren.
Von der minutiösen Planung im Vorfeld, die unter Beweis zu stellen selbst der soziopathischste Amokläufer der Nachwelt gegenüber sich verpflichtet fühlt, über das mitgeführte Waffenarsenal und die taktische, überlegte Vorgehensweise beim "Zugriff" bis zur mediengerechten Stilisierung, alles erinnert frappierend an in der Öffentlichkeit hauptsächlich durch Filme und TV-Dokumentationen präsente Spezialeinheiten wie die deutschen SEKs und amerikanische SWATs. Diese bieten ein attraktives Rollenvorbild: Starkes Individuum, aber Teamplayer, "bad boy", aber Beschützer der Gemeinschaft, martialisch, aber sich Befehlen unterordnend - ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Anforderungen und Widersprüche. Der Elitekämpfer bewältigt sie bravourös, steht aber gleichzeitig durch die Nähe des Todes, die seine Arbeit mit sich bringt, über den Dingen: Der Hauch des Jenseitigen, der den Krieger umweht, den seine Fähigkeiten weit über den Rest der Gemeinschaft stellen, der sich ihr aber um der Güte und des Schutzes willen in den Dienst stellt, obwohl er es nicht nötig hätte, macht den besonderen Reiz dieser Person aus. Man könnte auch anders, so die immer (teils bedrohlich) mitschwingende Botschaft. Zivilisierter und gemeiner Mörder unterscheiden sich letztlich nur hinsichtlich der Motivation, ihrer eigenen Verortung im System.
Dass dieser Gewinnertyp besonders für spätpubertierende männliche Jugendliche faszinierend ist, die sich selbst als Verlierer sehen und ihre Ohnmacht täglich spüren müssen in Institutionen, in denen strukturelle Gewalt nur durch die vermeintliche Egalität der Leistungswilligen kaschiert wird, dürfte niemanden verwundern. Die Waffengewalt, die es der Exekutive des Staates ermöglicht, ihre (oft) legitimen Ziele durchzusetzen, erlaubt es dem Amokläufer, empfundener Gewalt mit Gegengewalt entgegenzutreten, die Verhältnisse - wenigstens für kurze Zeit - zu seinen Gunsten zu verändern, obwohl er die Anforderungen nicht erfüllt und auch seine Gewalt nicht legitimiert ist.
Filme und Computerspiele spiegeln dabei nur die gesellschaftliche Realität wider: Gewalt wird nicht erst als ultima ratio ausgeübt, als physische Gewalt, sondern immer und überall. Die normative Kraft des Faktischen erledigt den Rest, von Gesetzen über Weltbild bis zu Gepflogenheiten, ja bis zur Sprache richtet sich alles nach der Macht aus. Solange die physische Macht unsichtbar bleibt oder nur zu Tage tritt bei groben Verstößen gegen die allen instinktiv bekannten Regeln, wird dies akzepiert. Die geballte Verachtung der Gesellschaft dagegen trifft den Amokläufer noch postum, weil er die Machstrukturen kurzgeschlossen hat, sich zu Richter und Henker in eigener Sache aufgeschwungen hat und in stumpfsinniger Manier in einer Art "schwarzen Pädagogik" die Logik des Systems vorführt, dessen Regeln er doch anwendet, nur in so konzentrierter Form und rascher Zeitabfolge, dass ihm die Legitimation fehlt und den mit den neuen Machtstrukturen Konfrontierten keine Zeit bleibt, sich auf diese einzustellen - worauf es dem Amokläufer auch nicht ankommt, da er sich selbst mit Waffengewalt ausgestattet den üblichen Modalitäten verweigert: Verschonung durch Unterwerfung unter die Macht ist nicht vorgesehen. Dieser Aspekt des Geschehens wirkt gewöhnlich am schockierendsten.
Beruhigend dagegen gesellschaftliche Machtstrukturen, bei denen jeder weiß, was er zu tun (und zu lassen) hat, um nicht plötzlich in die Mündung einer Maschinenpistole zu schauen. Und instinktiv versteht diese Regeln jeder: Den Betrieb nicht stören, die Institutionen nicht behindern, die jene Strukturen weiterhin in die Gesellschaft einweben. Der Staat hat natürlich ein vitales Interesse daran, seine Exekutive so effektiv und schlagkräftig wie möglich zu präsentieren, um weiterhin den status quo und damit seine Macht aufrecht zu erhalten. Spezialeinheiten der Polizei üben einen "Halo-Effekt" aus, noch der bräsigste Dorfpolizist profitiert vom Image der martialischen Spezialeinsatzkommandos. Auch diejenigen, die gegen Unterdrückung rebellieren wollen und sich ironischerweise an Gebaren und Vorgehensweise der "Profis" orientieren, verstehen diese Wirkweise und setzen ihrerseits alles daran, zur "Legende" zu werden, wenn auch nur für die Nachwelt.
Links:
Elephant in the roomHalo-Effekt
Bevölkerungskontrolle für Anfänger:1. Erzeuge ein Gefühl von Verletzlichkeit und Abhängigkeit
2. Erzeuge ein Gefühl der Lächerlichkeit und Wertlosigkeit
3. Erzeuge Misstrauen, verhindere Solidarität, atomisiere
4. Rüttle am Käfig
5. Sorge für Ablenkung und Entertainment
ad 1.: Die psychologische Prämisse. Autarkie ist dein Feind, bedrucktes Papier und andere
sekundäre Verstärker deine Freunde.
ad 2.: Psychologie ist eine Goldmine. Schaffe eine riesige Diskrepanz: Gib den Menschen das Gefühl, das Zentrum des Universums zu sein (Wellness, Körperkult, Esoterik, Fetischobjekte und permanente Selbstverbesserung sind deine Freunde!), lass' sie ihre Wertlosigkeit auf dem Arbeitsmarkt vergessen (jedermann sein eigener Unternehmer!) - und dann halte ihnen einen Spiegel vor, lass' sie ihre Unzulänglichkeit gegenüber diesen Idealen spüren: Et voilà! Selbstversunkene "Individuen", die sich im Kreis um die Illusionen drehen, die du ihnen gegeben hast, als kleine Zahnrädchen Arbeit verrichtend - was der Sinn der Sache ist: Selbstvervollkommnung ist zeit- und geldintensiv. Erhöhe die Frequenz! Kehre das Innerste nach außen, mach' ihr Leben zur permanenten Prüfung, lass' sie ihr Selbstwertgefühl externalisieren als Magazin, in welches du die aktuellen Normen und Werte füllen kannst, Haltbarkeit 6 Monate. Scham und Selbsthass garantiert!
ad 3.: Solidarität ist dein Feind, Neid und Missgunst deine Helfer. Teile und herrsche: Jung gegen Alt, Mann gegen Frau, Arm gegen Reich, Dumm gegen Klug, Schwarz gegen Weiß, Mensch gegen Mensch.
ad 4.: Bedrohe ihre
Grundbedürfnisse - oder drohe, ihre Grundbedürfnisse zu bedrohen. Dimme das Licht, lösche das Feuer, lass' die Wölfe in der Dunkelheit heulen. Schemenhaft huscht der Gegner durchs Gehölz: Die Weltwirtschaft! Die Chinesen! Die Terroristen!
ad 5.: Permanent gefühlte Machtlosigkeit und Angst erzeugen Wut. Gib ihnen Sündenböcke und Helden (die doch nie etwas ändern können), lenk' sie ab mit Pseudo-Politik, Skandalen und Zuckerwatte. Lass' Moral und Unmoral wie Sturzbäche durchs öffentliche Leben fließen, kopflose Hysterie erzeugen und jeglichen Versuch, etwas zu ändern, im Keim ersticken.
Have fun!
Moderne Propaganda-Meme kommen daher wie integrierte Schaltkreise. Vorbei die Zeiten plumper Parolen - heute wird vermutet, analysiert, belächelnd verworfen, was aufgeworfen werden soll. Die Wertung ist irrelevant (oft ist es gar klüger, die
gegnerische Position prominent zu platzieren, um
Reaktanz hervor zu rufen und sich demonstrativ gegen den besorgniserregenden Trend zu stellen, den man mit fabrizierten Umfragen freilich selbst anfeuert), was zählt, ist, den Begriff im gewünschten Kontext eingeführt zu haben, auf dass sich jeder daran abarbeite:
"Deutschland Weltmacht?"Reminiszenzen an vergangen geglaubte Tage verfolgender Unschuld, garstige Dissonanz zwischen Paris Hilton, "The Future of Coitus" und oettingerfrauliebendem Porsche-Manager? Schauen wir genauer hin, der rastlose Redaktor winkt uns schon an den Leuchttisch, in der Hand eine Lupe, ein geflüstertes "mehr ..." kitzelt in den Nackenhaaren, während wir uns staunend vornüber beugen: Da! - die Bildpunkte verschwimmen, eine Miniaturlandschaft dämmert auf, in der kleine Männchen, emsige Meinungsforscher, grau behütet mit langen Schritten staubige Straßen entlang hasten, auf dem Weg zum Sammelpunkt, wo ihre Kollegen bereits aufgeregt diskutieren, sich über lange Zahlenkolonnen beugend: "Was sagt das Ausland?" - "Absolut lächerlich!" - "Also erstarkendes Nationalbewusstsein?" - "Das soll der Chef entscheiden."
"Erschreckend, nicht?", kommentiert der Redaktor leicht schmunzelnd den verwirrten Gesichtsausdruck, als wir blinzelnd vom Tisch zurücktreten. "Und das" - hier legt er freundschaftlich eine Hand auf unsere Schulter, während er mit der anderen vage Leuchttisch, Schreibmaschine und Telefon umzirkelt - "müssen wir täglich bewerten. Vielen ist die Tragweite unserer Arbeit nicht bewusst. Wie einfach wäre es gewesen, aus diesen Umfrageergebnissen voreilige Schlüsse zu ziehen! In einem Fall wie diesem lassen wir die Deutung offen. Der Leser muss die Fakten begutachten. Zahlen und Statistiken, verstehen Sie? Weltmacht? Lächerlich, na klar, aber die Umfrage müssen wir bringen, allein der Vollständigkeit halber. Vielleicht lässt sich daran ja eine öffentliche Debatte anknüpfen, gerade um dieser verzerrten Wahrnehmung entgegen zu treten. Sie sehen, wir sind uns unserer Verantwortung durchaus bewusst. Und nun entschuldigen Sie mich bitte: Jodie Fosters öffentliche Liebeserklärung erfordert ein Essay - wie leicht könnte das jemand in den falschen Hals bekommen!"
Stießen die Verfechter des Panoptismus-Gedankens, der totalen Überwachung und Kontrolle zum Wohle aller, in den vergangenen Jahrzehnten selbst bei vergleichsweise untergeordneten Projekten wie der geplanten Volkszählung auf massiven Widerstand in der Bevölkerung, werden in der heutigen Zeit gleich reihenweise Gesetze durchgewunken, bei denen selbst der interessierte Laie nicht umhin kann, zu vermuten, dass als Grund für die schreiende Ignoranz eines Großteils der Bevölkerung angesichts massiver Einschnitte in ihre Privatsphäre wohl nicht nur das reflexhaft vorgetragene Argument "Erst kommt das Fressen, dann die Moral", Bürger, deren Grundbedürfnisse bedroht werden, kümmerten sich eben nicht um Datenschutz und Persönlichkeitsrechte, herangezogen werden kann.
Wurde die Volkszählung in den 80ern noch als externer Eingriff einer zentralistischen bürokratischen Macht in die Privatsphäre gesehen, würde heute eine simple Onlinebefragung, getragen von einer massiven Werbekampagne, wahrscheinlich zum Erfolg führen. Hatte in der Vergangenheit die Gewissheit, von einer zentralen Macht beobachtet und kontrolliert zu werden, zwar Konformität zur Folge, trug sie jedoch auch gleichzeitig den Keim zu Unzufriedenheit, Widerwille, gar Rebellion in sich. Niemand fühlt sich gerne gegängelt und bevormundet, schon gar nicht als vermeintlich unabhängiges Individuum in einer "freien Gesellschaft".
Wenn dagegen die Normen internalisiert sind und als Konsens, der innerhalb der Hegemonie genügend Spielraum für Kreativität und Detailentscheidungen lässt, durch alle Kanäle des Systems ventiliert werden, wobei immer die Illusion der Wahl aufrecht erhalten wird - legitime Lebensstile nach dem Baukastenprinzip etwa sind Legion -, beginnt der Einzelne sich nach den omnipräsenten Normen auszurichten, deren Vermittler unsichtbar bleiben, und sie als seine eigenen zu akzeptieren. Ab diesem Zeitpunkt wird Abweichung von der vermeintlich selbst gewählten Norm nicht nur sozial sanktioniert, etwa durch diverse Sekundärgruppen, deren Mitglied das Individuum ist, sondern - wesentlich effizienter - sich auch als kognitive Dissonanz bemerkbar machen: In einer freien, grenzenlosen Gesellschaft, die jedem die Chance bietet, alles zu erreichen und sein Leben zu genießen und die auch - den Massenmedien sei Dank - genügend Rollenvorbilder bietet, an deren Beispiel sich der Einzelne messen kann, ist Scheitern natürlich selbstverschuldet, Unzufriedenheit und Scham sind die Folge. Nicht das System, sondern die eigene Unzulänglichkeit, die Unfähigkeit, die Normen, deren Leitbild ja doch Erfolg bedeutet und Glück und Anerkennung verspricht, einzuhalten, ist schuld.
Diese Grundhaltung - gleichzeitige Demut ob des verbesserungswürdigen Status und Stolz auf das Erreichte, verbunden mit Geringschätzung gegenüber den Verlierern dieses "Spiels" - ist, verankert in den Köpfen der Bürger, Voraussetzung für die exhibitionistische Gesellschaft. Sich ausweisen zu müssen, nicht gegenüber dem überheblichen Schutzmann, sondern gegenüber den anderen Mitspielern, die zugleich die Jury stellen, aber auch auf ihre eigene Selbstinszenierung acht geben müssen, sowie gegenüber dem inneren Richter, der wie ein aufgekratzter Motivationstrainer tadelt, bezichtigt und zu "self improvement" rät, wird zur alltäglichen Erfahrung.
Man ist jederzeit bereit, seine den jeweiligen Trends (bspw. körperliche Fitness, emotionale Intelligenz, Promiskuität) unterworfenen Benchmark-Werte offenzulegen, sie als stimmiges Gesamtbild zu präsentieren, die Tatsache negierend, dass die Art und Zusammensetzung der aktuell legitimen Werte stark fluktuiert und die gestern noch voller Inbrust vertretene Ge-Meinung heute bereits mit Liebesentzug bestraft würde und deshalb allein aus Gründen der Psychohygiene besser wie ein altes Fotoalbum voll seltsamer Vergangenheit betrachtet wird, ja gerade diese Fähigkeit zur "Kompartmentalisierung" bei gleichzeitigem Bestreben, eine attraktive und überzeugende "personal identity" zu präsentieren, wird zum Schibboleth des erfolgreichen Menschen, der gelernt hat, Hülle zu sein, diese aber selbstbewusst zu Markte trägt.
Dieser "exhibitionistische" Mensch, der zunehmend einer Schaufensterpuppe gleicht, in Internet-Communities das perfekte Werkzeug zur Selbstinszenierung, zum "Netzwerken" gefunden hat, das Innerste nach außen kehrt und Intimität nutzt, um sie wohl dosiert als gefragte Ressource im Rahmen der Inszenierung zu verausgaben, die ihm auferlegt ist, ist dabei jedoch nur eine beliebige Manifestation, ein Phänotyp des eigentlich konstituierenden Persönlichkeitselements, mangelnder Selbstreflexivität, welche innerhalb dieses Normensystems höchstens als affirmierendes Moment vorkommt - Selbstkritik ist ein wirkmächtiges Kontrollinstrument in einer Gesellschaft, in der starre Tabus und Verbote, etwa aus dem Bereich der Sexualität, zugunsten subtilerer Idealvorstellungen und Normen ersetzt worden sind, die ihrem Charakter nach unerreichbar sind und damit den Druck, Versagensängste und Schamgefühle aufrecht erhalten.
In Frage gestellt werden diese Normen allerhöchstens spielerisch und temporär, da sie positiv formuliert sind - wer kann schon etwas gegen Attraktivität, Erfolg, Glück und Beliebtheit haben? - und höchst invasiv auftreten: Metakritik kan sich nur derjenige leisten, der in der Bewertungsmatrix gut abschneidet und damit vom Verdacht befreit ist, seine eigene Unzulänglichkeit zu thematisieren, andere dagegen müssen sich vorsehen, den sezierenden Blick nicht auf sich zu lenken und damit ihre unverdiente Kreditwürdigkeit zu verspielen.
Detailkritik dagegen wird gerne gesehen: Zu sehr ist dem modernen Menschen die Illusion seiner Individualität und Unabhängigkeit eingebrannt, als dass er sich zu lange irgend einem Kollektiv zugehörig fühlen will, selbst wenn es das Kollektiv der Individualisten in der besten aller möglichen Welten ist. Ritualisiertes Aufbegehren, die rebellische Attitüde, ist als Konkurrenzdenken, als Bestreben, die anderen zu überflügeln, sich vom Rest der Konformisten abzusetzen, durchaus ins System integriert und wird, ausreichend kanalisiert und ritualisiert, gepflegt, etwa im Kabarett oder traditionell in den Jugendsubkulturen, allerdings auch hier in die Hegemonie eingebunden: Erfolg adelt, Misserfolg diskreditiert.
Nonkonformismus wird, auf diese Weise entkernt und seiner Sprengkraft beraubt, zum reinen Erlebnisangebot und eifrig vor sich hergetragenen Persönlichkeits-Accessoire, das Fehlen des dazu gehörigen eigenständigen und kritischen Denkens wird durch Versatzstücke aus der Phrasenfabrik der Massenmedien, Gemeinplätze und Filmzitate, überdeckt.
Die Folgen sind drastisch: Der Durchschnittsbürger kennt sich besser in der Besetzung amerikanischer TV-Importe als in der des Bundestages aus, nimmt sich die Freiheit und das Recht, den Nachbarn wegen überhängender Baumzweige zu verklagen, lässt sich aber das Recht auf Privatsphäre und die Freiheit, seine Meinung zu sagen, nehmen, legt Wert auf einen gesunden Lebenswandel und Entspannung, aber keinen Wert darauf, für Arbeitnehmerrechte zu kämpfen. Das Fehlen jeglicher Kongruenz, die ungeheure Disparität der gleichzeitig vertretenen Meinungen und Ansichten und die Ignoranz, welche mit Halb- und Viertelwissen sowie mangelnder Selbstreflexivität einhergeht, machen es so leicht, diesen Menschentyp zu kontrollieren. Sich als Gewinner wähnend, folgt er doch immer der gleichen Karotte, die, je nach Trend, in unterschiedlichen Formen erscheint. Nur eins bleibt gleich: Er schwimmt immer im Strom mit, auch wenn ab und zu ein wenig Wasser geschluckt wird. Ist der Mainstream reaktionär, ist er's auch, wird der Sozialstaat ins Herz geschlossen, entdeckt er seine linke Seite, steht Überwachung und Misstrauen an, bespitzelt er den Nachbarn, werden Promiskuität und Pornographie als Mittel der Wahl gesehen, um die Massen dumm und zufrieden zu halten, zieht er sich als erster den String-Tanga an. Lebensmotto: "Weil's alle tun!"
Links:PanoptismusBio-MachtSocial proof
"- all wear green," said a soft but very distinct voice, beginning in the middle of a sentence, "and Delta Children wear khaki. Oh no, I don't want to play with Delta children. And Epsilons are still worse. They're too stupid to be able to read or write. Besides they wear black, which is such a beastly colour. I'm so glad I'm a Beta."
There was a pause; then the voice began again.
"Alpha children wear grey. They work much harder than we do, because they're so frightfully clever. I'm really awfully glad I'm a Beta, because I don't work so hard. And then we are much better than the Gammas and Deltas. Gammas are stupid. They all wear green, and Delta children wear khaki. Oh no, I don't want to play with Delta children. And Epsilons are still worse. They're too stupid to be able -"
Aldous Huxley, "Brave New World"
Distinktionsvorlagen in einer vermeintlich klassen- und schrankenlosen Gesellschaft werden vor allem von Massenmedien, den "anonymen Autoritäten", geliefert. Seit Aufnahme des Sendebetriebs unangefochten in der Vermittlung kollektiver Dispositionen, der Propagierung von Bewertungs- und Wahrnehmungskriterien: das Fernsehen. War früher der Wirtschaftswunderfilm mit der kessen Biene aus kleinbürgerlichem Milieu, die sich trotz mokantem Schmollmund und schnarrender Stimme nichts sehnlicher wünscht, als den adretten Juniorchef (mit Sohn aus erster Ehe) zu ehelichen, noch bonbonfarbenes Naschwerk, welches beim Verzehr legitime Werte (Kinder, Konsum, Kleidermode, Klassenbewusstsein) vermittelte, müssen heute dank medienerfahrener Konsumenten stärkere Geschütze aufgefahren werden, um deren Fiktions-Filter zu durchbrechen. Die Realität muss es sein, ungeschminkt, Grau in Grau, kalt und dreckig. Die Realität der neuen alten Unterklasse, zu deren Alltag anscheinend auch emsig protokollierende Kamerateams gehören - Besuch beim Arbeitsamt: Kabel1 ist schon da; Kleider aus dem Secondhandladen: die ZDF.reporter lugen aus der Umkleidekabine.
Ganz dem ureigenen Bildungsauftrag verpflichtet, mischen die öffentlich-rechtlichen Sender kräftig mit, wenn es darum geht, ein möglichst objektives Bild zu vermitteln. Dass dabei vor allem Analphabetismus, Alkoholismus, Armut, Asozialität und Arbeitslosigkeit - kurz: Abstoßendes - vorgeführt wird, nun, das muss wohl ein Zufall sein, schließlich ist dies die Realität, die man als neutraler Beobachter mit der Kamera einfängt. Wie fühlen Sie sich, jetzt, da Ihnen die Wohnung gepfändet wurde? Schlecht? Was als seriöse Milieustudie ausgegeben wird, dient vor allem der Erzeugung und Verstärkung latenter Ängste beim Zuschauer, der sich - noch - Fernseher, Sofa und Strom leisten kann: Die untere Mittelklasse ist angepeilt als Zielgruppe, der kräftig eingeheizt werden soll. Auch du könntest dort landen, streng' dich also gefälligst an, sei zufrieden, verhalte dich unauffällig und das Los könnte dich verschonen. Könnte. So tönt es aus dem schwarzen Kasten, der Vater, Mutter, Lehrer, Richter, Polizist und guter Freund in einem ist.
Solidarität mit den bemitleidenswerten Kreaturen auf dem Bildschirm, die, zur Schau gestellt im natürlichen Habitat zwischen Discounter, Arbeitsamt und Sozialwohnung, in ihrer Hilflosigkeit sogar das Kamerateam als Retter in der Not betrachten, wird und kann nicht aufkommen, dafür ist gesorgt: Als Einzelschicksale werden sie gezeigt, Opfer eines anonymen, nicht näher genannten Systems, vereint nur durch eine gemeinsame Charaktereigenschaft, die sie zum Ausschuss, zum Paria gemacht hat: Inflexibilität. Das Urteil lautet: Unangepasstheit, mangelnde Qualifikation, schlechte Vermarktbarkeit, Widerwille gar. Im Grunde also selbst schuld, denkt sich der Zuschauer. Kann mir nicht passieren, schließlich habe ich gerade eine Weiterbildung absolviert. Und auf die Bezahlung der Überstunden verzichtet. Vielleicht doch noch das Fernstudium...?
Die Stimme aus dem Off, die gewissenhaft Schicksale und Lebensläufe skizziert, ist so eher Feigenblatt seriöser Dokumentation, das Bildmaterial Mittel zum Zweck. Dargestellte Personen sind selten wütend, rebellisch, sondern vielmehr passiv, in ihr Schicksal ergeben. Jedem das Seine, jeder an seinem Platz. Keine anklagenden Worte, keine Fragen nach dem Warum, nach den übergeordneten Strukturen: Wie entstehen solche Verhältnisse? Wer hat die notwendigen Gesetze verabschiedet? Wer profitiert davon? Wer kontrolliert es? Wer hält es am Laufen? Wie kann Abhilfe geschaffen werden, kurz-, mittel- und langfristig? Dafür hat die Zeit dann doch nicht gereicht.
Stattdessen Bilder, Bilder, Details, Wiederholung des Immergleichen, Ablenkung, Zementierung des Ist-Zustandes.
Das Ziel ist klar: Durch die schiere Bilderflut Realitäten schaffen, dabei aber dank des dokumentarischen Anspruchs unangreifbar bleiben. Angesichts der Organisationsstrukturen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (und prominenter Beispiele wie der Lobby-Unterwanderung bei "Sabine Christiansen") verwundert es nicht, dass gerade bei ARD und ZDF Kräften, die an einer Propagierung "altbewährter" Gesellschafts-, Rollen- und Klassenmuster, durchaus auch mit kritikimmunisierender Ironie, mittels medialer Distinktionsvorlagen arbeiten, Tür und Tor geöffnet sind.
Nächster Halt: "Bräuteschule". Honni soit qui mal y pense.
Fortschritt ist Steigerung der Effizienz: Ein definierter Zielzustand kann mit einem geringeren Aufwand an Ressourcen erreicht werden. In dieser Hinsicht ist moderne Propaganda erschreckend fortschrittlich: Dank besserer Kommunikationsmedien können heute mit einem Minimum an Zeit- und Geldaufwand angestrebte Ziele erreicht werden. An den Methoden dagegen hat sich freilich nichts geändert: Man erlangt durch finanzielle Macht Einfluss auf Multiplikatoren, Menschen, die aufgrund ihrer Position in der Öffentlichkeit besondere Glaubwürdigkeit genießen, und lässt diese die eigenen Ziele vertreten.
Dank Monopolbildung und mannigfaltiger wirtschaftlicher Verknüpfungen der Medienkonzerne in modernen Gesellschaften muss man tendenziell immer weniger Menschen direkt beeinflussen, der Rest spielt "follow the leader": Ökonomische Zwänge ersetzen Knüppel und Zensor, eventuelle Anwandlungen von Ehrgefühl und Berufsethos werden durch distanzierende Ironie in das gute Gefühl, trotz allem nicht dazu zu gehören, weil man die Mechanismen, die einen versklaven, ja durchschaut, transformiert.
Auf der Ebene der Mitwissenden und -wirkenden stehen Macht und Privilegien, die für einiges entschädigen, auf der Ebene der Unwissenden, die in einer Mediengesellschaft auch die unteren Ränge der Multiplikatoren und Meinungsführer umfasst, Ignoranz und der unbedingte Wille, zu glauben: an große Ideen, große Namen, große Reden und des Kaisers neue Kleider. Geistige Unmündigkeit und Angst sind der Kitt, der alles zusammenhält.
Volkes Stimme wird dabei nicht zuletzt von Parlamentariern als untrüglicher Indikator für Wohl und Wehe der Nation gewertet, weswegen Medienunternehmen, die nicht allein darauf vertrauen, dass die elaborierten Ausführungen der Feuilleton-Edelfedern schon irgendwie nach unten sickern, sondern an anderer Stelle kräftig Gülle nachlegen, naturgemäß die Nase vorn haben: Die Axel Springer AG, die momentan in Kooperation mit befreundeten Medienhäusern die mehrstufige Kampagne "Demokratie - nein danke!" fährt, kann darauf vertrauen, dass etwa gesellschaftspolitische Themen, die in der WELT sachlich-eloquent dargestellt werden, an BILD weiter gereicht auf Erbsenhirn-Niveau heruntergebrochen werden, entsprechend die gewünschten Reaktionen hervorrufen, welches wiederum in der WELT besorgte Stimmen vor Politikverdrossenheit warnen lässt, woraufhin ARD und SPIEGEL ONLINE fröhlich krakeelend mit einer fabrizierten Umfrage sekundieren: "Mehrheit der Deutschen zweifelt an Demokratie". Dieses medieninterne Zitate-Pingpong kann theoretisch soweit gehen, bis die komplette in den Medien gespiegelte Öffentlichkeit simuliert ist. Was Politiker im Fond ihrer Dienstlimousine bei Lektüre der Morgenzeitungen den Kopf schütteln und beim Lobbyisten um Hilfe anfragen lässt. Womit sich der Kreis schließt.
Die im Rahmen des angestrebten Abbaus demokratischer Strukturen gerade aktivierte Sub-Kampagne "Bundeswehr-Skandal in Afghanistan" ist ein Musterbeispiel an Effizienz: Das gesetzte Ziel ist die Abschaffung der aufgrund der jüngsten deutschen Geschichte sehr idealistisch geratenen Konzeption der Bundeswehr, der "Inneren Führung", die vom Soldaten, dem "Staatsbürger in Uniform", keinen blinden Gehorsam Vorgesetzten gegenüber verlangt, sondern Menschen- und Völkerrechte, das eigene Gewissen und nicht zuletzt den genau definierten parlamentarischen Auftrag bindend macht für die Handlungen jedes einzelnen Soldaten. Säbelpolierenden Generälen und Vertretern der Waffenindustrie (Arbeitsplätze!), die sich im Rahmen des aktuellen Großmanövers "USA vs. The World" stärker eingebunden sehen und für lang gehegte Großmachtsträume Morgenluft wittern, natürlich ein Dorn im Auge, solche Hippiefantasien.
Allerdings offenbarte sich der Versuch, diese Strukturen in den letzten Jahren auf parlamentarischem Weg durch zähe Lobbyarbeit zu kippen angesichts des befürchteten Imageverlustes ehemals friedensbewegter Genossen und Genossinnen als wahre Sisyphosarbeit. Aber wie der Zufall so spielt: Gerade als auch dem Letzten klar werden muss, dass die amerikanische Hegemonialmacht im Nahen Osten mit ihrem grandiosen Invasionsplan "Iraq on a shoestring - Flowers and Candy" ebenso grandios scheitert und beim nett gemeinten Versuch, Demokratie zu verbreiten, mal wieder nur verbrannte Erde, Leichen und einen weiteren Eintrag auf der Liste der "failed states" hinterlässt, zeigt sich, dass auch in deutschen Landen respektive dem deutschen Hinterland am Hindukusch nicht alles Staatsbürger ist, was Uniform trägt. Gar roh und archaisch gebärden sich da deutsche Biedermänner, wo sie doch das blitzblanke Image der Bundeswehr ("Erst Blinken, dann Schießen", Weißbuch 1994) in alle Welt tragen sollen.
"Tages Arbeit! Abends Gäste!" bzw. Prosit! - ab diesem Zeitpunkt kann sich der besonnene Propagandist zurücklehnen und die Maschine brummen lassen, für den richtigen "spin" sorgen seine Untergebenen und deren Untergebene:
Richtig durchgreifen müsse man in diesem Haufen, allein es fehle die Handhabe - nur klare hierarchische Strukturen gewährleisteten Zucht und Ordnung - die Bundeswehr müsse zu einer straff organisierten, spezialisierten Interventionsarmee umstrukturiert werden, gerade auch angesichts der Kosten und der Verpflichtungen gegenüber den Bündnispartnern - Konzept der "Inneren Führung" gescheitert und unzeitgemäß - so lauten dann auch folgerichtig die Kommentare, nachdem sich der Wüstenstaub gelegt hat. Da in die eigentliche Nachricht schon eine Interpretation, ein "framing" eingewoben wurde, welches dank der Deutungshoheit der "Experten" ungefragt übernommen wird, kommen die meisten Berichterstatter gar nicht auf die Idee, nach dem "cui bono?" zu fragen:
Wieso tauchen die 2003 geschossenen Fotos genau jetzt auf? Wieso gerade in sonst so im wahrsten Sinne des Wortes "staatstragenden", militär- und autoritätsfreundlichen Publikationen der Springer-Presse, deren Mitarbeiter sich zu transatlantischer Verbundenheit verpflichtet fühlen? Egal, "any news is good news", vor allem, wenn der Nachrichtenwert so hoch ist wie bei diesem "Skandal" - und so tragen alle, aber auch wirklich alle dazu bei, neben der Nachricht die gewünschte Interpretation bis in die letzten Haushalte zu trompeten. Manche mögen sich dabei sogar mit stolz geschwellter Brust als Vertreter der "vierten Macht" sehen, die den Herren Militärs auf die Finger klopft.
Die Veränderung des Images der Bundeswehr-Soldaten hin zu archaischen Kämpfern, die nur mit ebenso archaischen Machtstrukturen gebändigt werden könnten, da der Soldatenstand nun mal, trotz aller Liebe zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und auch unter Berücksichtigung der jüngsten deutschen Geschichte, eine Profession "sui generis" darstelle, wurde so äußerst kosteneffektiv bewerkstelligt. Die nächsten Debatten im Bundestag dürften sich nun wesentlich "fruchtbarer" gestalten. Bleibt nur das Armutsproblem: Den meisten jungen Deutschen geht es, im Gegensatz zu ihren amerikanischen bzw. lateinamerikanischen Altersgenossen, noch lange nicht dreckig genug, um sich als Kanonenfutter für eine Handvoll Dollar eine Kugel in den Kopf jagen zu lassen. Naja, morgen ist auch noch ein Tag.
Links:Agenda SettingNachrichtenwertSpin DoctorPropagandamodellFramingInnere FührungLINKSNET - Kämpferkult
Ersatz für die "Grand Tour", die sich nun, versehen mit Salewa-Rucksack und Digitalkamera, auch Angehörige einkommensschwächerer Bevölkerungsschichten leisten können, die dann ihre Duftmarken und Travellerschecks in Indonesien, Indien, Ecuador - oder zu welchem Land auch immer ein "Lonely Planet" verfügbar ist - hinterlassen. Besonders reizvoll dabei die unscheinbaren Verknüpfungen, wenn etwa die Speicherkarte, beim örtlichen Elektrofachmarkt erworben, im Fotoapparat um den Hals baumelnd, wieder an ihren Ursprungsort zurückkehrt, dem pittoresken chinesischen Städtchen, welches mit seinem Kontrast aus ruraler Atmosphäre und industrieller Infrastruktur als willkommenes Motiv unter /China2006/8473822.jpg abgespeichert wird. It's a small world, after all.
Natürlich wird es immer schwerer, "unverdorbene" Destinationen ausfindig zu machen, ein Run hat eingesetzt auf Regionen, die noch "geclaimt" werden können, bei deren Erwähnung gelegentlich der Studentenparty man nicht mitleidig belächelt wird ("Indonesien war wirklich eine Erfahrung!"), deren touristische Jungfräulichkeit dadurch bestätigt wird, dass verschreckte Eingeborene dem westlichen Teufel in Gore-Tex mit der Machete zu Leibe rücken und erst durch klingende Münze und Vermittler des Auswärtigen Amts von der Einträglichkeit ihres Tuns überzeugt werden können.
Glück ist ein gar flüchtig Ding, eine Ressource, die der erlebnishungrige Rucksacktourist immer wieder aufzufrischen hat, die ihm wie Sand durch die Finger rinnt an Tagen, an denen er nicht mit peruanischen Kaffeebauern Mate schlürft oder guatemaltekische Ruinen erklimmt, sondern auf Zwischenlandung in der tristen Reihenhaushälfte die nächste Reise plant. Der anfängliche Enthusiasmus weicht einer professionelleren Rezeptionshaltung: Traveller sind Zeitzeugen, die mit offenen Augen durch die Welt gehen, Erlebnisverwertungsmaschinen, die das Leben der Anderen in eigene Erfahrung, eigenes Leben umwandeln. Alles ist Eindruck, alles ist Form, alles ist Motiv: Das Armenviertel in Kalkutta, die Weizenfelder in Oregon, die Wasserbüffel in Vietnam. Wer ist der Traveller, dass er sich ein Urteil erlauben würde? Gerade autoritäre Regime und Länder, deren Bruttoinlandsprodukt der Reisekasse des umtriebigen Weltenbürgers entspricht, bieten reizvolle Biotope, Erregungs- und Bilderwelten, die konkurrierenden Erlebnisangeboten wie Phantasialand und Disneyland eines voraus haben: Authentizität. Es wirkt alles so echt.
Deutschland, nun freue dich: Nach der Fußball-WM, deren Abtrag nach vorsichtigen Schätzungen noch unsere Kindeskinder zahlen werden, also ein weiteres "Mega-Event". Der Papst kommt nach Bayern. Da die Bedeutung eines Großereignisses vom sachkundigen Beobachter vor allem am Ausmaß der Vorbereitungen, der Größe und Machtbefugnisse des Organisationskomitees und der Penetranz der medialen Berichterstattung bemessen wird, gilt es auch hier zu klotzen: Ganze Stadtviertel werden abgesperrt, Meinungs- und Redefreiheit vorübergehend ausgesetzt, Abfangjäger und AWACS-Aufklärer sorgen für den himmlischen Beistand, Scharfschützen runden das Gesamtbild ab. Der alte Mann auf dem betonierten Flugplatz, dem der neckische Wind die Stola ins Gesicht weht, während bayerische Politiker ihm ihre Ehrerbietung bezeugen und handverlesene Gläubige im Hintergrund "Be-ne-de-tto" skandieren, muss schon etwas ganz Besonderes sein. Dabei kann er nicht einmal gut Fußball spielen. Aber er ist eine Marke, weit wertvoller als Nike und McDonald's.
Wenn sich der päpstliche Autokorso in Bewegung setzt, ist die wichtigste Frage längst geklärt: Welcher deutsche Autohersteller darf den Rücksitz seiner gepanzerten Luxuslimousine mit dem leibhaftigen Stellvertreter Gottes auf Erden schmücken? Zäh wurde gerungen, schließlich wollten Audi und BMW den Platzhirsch Mercedes, der seit 1930 das Papamobil stellt, auf heimischem Boden ausstechen: Eine Flotte von A8-Limousinen ziert nun den päpstlichen Fuhrpark, allein es war vergebens, BMW konterte mit Demut. Neben der Schenkung der Karossen erklärte man sich bereit, die Sperrung der Autobahn A3, die auch die Produktion im nahe gelegene BMW-Werk Regensburg lahmlegt, freudig hinzunehmen. Nun muss der erhoffte Imagegewinn durch drei geteilt werden.
Dem Zufall wurde bei der Inszenierung des Papstbesuchs ohnehin nichts überlassen: Monate vorher bereiste Erzbischof Piero Marini, der Zeremonienmeister des Papstes, die Örtlichkeiten, die Benedikt XVI. mit seiner Anwesenheit beehren soll. Auch hier bange Fragen: Warum bekam Marktl am Inn, der verschlafene Geburtsort Seiner Heiligkeit, nur ein Zeitfenster von 15 Minuten zugewiesen? Waren es die plumpen Vereinnahmungsversuche um "Papst-Torte" und "Papst-Bier", die dem scheuen Dogmatiker missfielen? Der Papst-Teddy wurde schließlich auch erfreut zur Kenntnis genommen - allerdings bemühte sich der Hersteller mit Belegexemplar und untertänigsten Grüßen um Autorisierung.
Auch auf der weiteren Route ist alles autorisiert, abgesegnet und vermessen, damit Josef Ratzinger seine weiß-blaue Heimat so zu sehen bekommt, wie er sie liebt: barock und katholisch. Die vom Münchner Polizeipräsidenten eilfertig verkündete "sehr niedrige Eingreifschwelle" gegenüber Anders-Bayern ist da nur konsequent, Tausende von Polizisten werden dem Papst das verleihen, was seiner Kirche dem Gesetz nach in Deutschland versagt ist: weltliche Macht. Die Rechtfertigung für die Kosten, die der Steuerzahler zu tragen hat - allein die Sicherheitsvorkehrungen werden etwa 50 Millionen Euro verschlingen -, klingt seltsam bekannt: "Der Papstbesuch bringt das Land weiter", frohlocken die Experten im Bayerischen Rundfunk, dem Hofberichterstatter des Vatikans, der zu diesem Jubeltage auch den letzten Schein von weltanschaulicher Neutralität abgelegt hat.
Jeder Meter zurückgelegten Weges im Papamobil wird zum Erlebnis, nie wurden Autokorsos und ferne Ansammlungen von Kostümträgern so sehnsüchtig beklatscht und fotografiert. Ein Null-Ereignis wird zum Event: Der Papst kommt bald, der Papst kommt, der Papst ist da, der Papst ist weg, der Papst war da. Und das sechs Tage lang. Es ist die Stunde der Vatikan-Dramaturgen, die auf einen Erfahrungsschatz zurückgreifen können, der selbst gestandene PR-Profis vor Neid erblassen lässt.
Natürlich musste man sich zähneknirschend dem Diktum der Erlebnisgesellschaft, "Gib mir leicht konsumierbares Glück, und das sofort!", beugen, der letztjährige Weltjugendtag legte beredtes Zeugnis von diesem Paradigmenwechsel ab und sollte mit seinem Happening-Charakter vor allem die desinteressierte Jugend anlocken. An der Basis dagegen soll sich nichts ändern: Intoleranz und Überheblichkeit werden weiterhin die feste Burg des Vatikans sein, Traktätchen über Eros und Agape müssen als Beweis von Nächstenliebe herhalten. Kardinal Friedrich Wetter sieht dies eher pragmatisch: "Warum sollen wir nicht ein gutes Event auf die Beine stellen, wenn es die Menschen stärkt und ihnen zeigt, dass sie in ihrem Glauben nicht allein sind?"
Das Event "Papstbesuch" wird sehr gut sein müssen. Im Gegensatz zum Weltjugendtag kann man den erlebnisverwöhnten Besuchern keine Stände zum Jonglieren und Fingerfarbenmalen bieten, alles Erlebnispotential muss auf den alten Mann in Weiß, der langsam und milde lächelnd den durch Bayern gelegten roten Teppich entlangschreitet, konzentriert werden: Die Person Josef Ratzinger bekommt heiligenhafte Züge. Zwar wird die Bodenständigkeit des 79jährigen Asketen betont, doch die Botschaft kommt an: Vier bis fünf schwangere Frauen äußerten den Wunsch, während der Messe auf dem Islinger Feld in Regensburg ihre Kinder zu gebären. Der Vatikan hat das Erlebnispotential der Heiligenverehrung wiederentdeckt.
Nichts wird die Imagekampagne dieses unscheinbaren Superstars beeinträchtigen. Josef Ratzinger, Stellvertreter Christi auf Erden, wird so noch bis Donnerstag aus Autos steigen, über rote Teppiche laufen, vorbei an genehmigten Würstchen- und Souvenirständen, bejubelt von scharfschützenbeäugten Gläubigen, bewundert und begleitet von servilen Volksvertretern in die Tempel der Macht, die seine milliardenschwere Organisation seit über 1000 Jahren aus den Erträgen von Furcht und Angst erbaut. Manch einer mag angesichts des Treibens im Tempel die Wiederkunft des Messias herbeisehnen. Zeremonienmeister Marini hat auch daran gedacht: Die Scharfschützen wurden angewiesen, nach langhaarigen Sandalenträgern mit verklärtem Blick Ausschau zu halten.
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Das große Geschäft mit dem PapstInterview mit Kardinal Friedrich Wetter zum PapstbesuchPapstmesse wird zum Kreißsaal
Vielleicht wäre es Natascha Kampusch besser bekommen, wenn ihr Entführer nicht in schuldbewusster Fürsorglichkeit das Kellerversteck mit einem Fernsehgerät ausgestattet und die zukünftige Bestsellerautorin nicht mit der allwöchentlichen "Sonntags-Krone" und anderen Zeitungen versorgt hätte.
Diese mediale Sozialisation hat offensichtlich dazu geführt, dass trotz jahrelanger Isolation die gespannte Öffentlichkeit kein verschrecktes Hascherl zu sehen bekam, sondern eine überaus medienkompetente junge Frau, die mit Hilfe ihrer Berater alle Register der Öffentlichkeitsarbeit zu ziehen bereit ist.
Von der ersten Minute der Befreiung an wurde die Neugier auf das Medienprodukt Natascha geschürt: Die radikale Abschirmung um das verhüllte Entführungsopfer schien alle Hoffnung zunichte zu machen, dann meldete sich Natascha in einem Brief an die Öffentlichkeit plötzlich selbst zu Wort. Die Bieterschlacht um die Rechte konnte beginnen. Dafür mussten Zusagen gemacht und Anreize gegeben werden: Aus dem Interview hinter einer Sichtschutzwand wurden so peu à peu komplette Fotostrecken und extensive Fernseh-Interviews, in denen das Opfer nicht nur nicht anonymisiert erschien, sondern auch kokett mit dem zu transportierenden Image, der gewünschten Außenwahrnehmung, spielte - die Märtyrerin war geboren.
Mit diesem geschickten Framing - Natascha als bescheidene Heilige (das Kopftuch als Accessoire ist beileibe kein Zufall) - wurde zweierlei erreicht: Das Opfer wurde sakrosankt, niemand würde es wagen, nicht autorisierte Geschichten, also Unwahrheiten, über dieses herzensgute Wesen zu verbreiten, der Markenschutz war damit gewährleistet. Außerdem wird jedes Wort einer solchen Person plötzlich mit Bedeutung versehen - Millionen lauschten verzückt den banalen Anekdoten. Die Sehnsucht vieler Menschen nach einer Person, die vermeintlich etwas Besonderes darstellt, die dank ihrer durch das Scheinwerferlicht herausragenden Stellung etwas über das Leben, das Menschsein als solches auszusagen vermag und deren Abglanz für wenige Minuten das eigene triviale Dasein vergessen macht, ist riesig.
Natascha wird zum Symbol, die Interpretationsansätze sind beliebig: Gegner des Schulsystems können darauf verweisen, dass sich auch ohne Schulwissen und soziale Kontakte mit Gleichaltrigen ein scheinbar reifer und intelligenter Mensch entwickeln kann, aber auch Medienvertreter frohlocken: Verdankt nicht Natascha ihre gewählte Ausdrucksweise dem Kulturprogramm von Ö1? Den größten Dienst allerdings erweist sie der Psychologie - als seltenes Fallbeispiel und als Aushängeschild, Pygmalion lässt grüßen, für die Profession. Kinderpsychiater Max Friedrich, selbst nicht eben medienscheu, hat große Pläne: Angesichts der vermeintlich horrenden Defizite - Natascha hatte keine normale Pubertät und musste sich ihr Ich aus den Tischresten zusammenkratzen - erscheint eine langwierige Therapie mit periodisch anberaumten Pressekonferenzen der Therapeuten unerlässlich. Jeder Schritt muss abgewogen werden, "Natascha mag am liebsten Kaiserschmarrn und hat den Umständen entsprechend festen Stuhl", doziert Friedrich.
Diese Aufblähung des privaten Elends ins Mythologische wird dann auch gewissenhaft von den Medien kolportiert, entweder direkt, auf BILD-Niveau ("Kann sie jemals wie ein normales Mädchen einen Mann lieben?"), oder indirekt, auf der Meta-Ebene des Feuilletons, wo die Steilvorlage genutzt wird, um Medienhysterie und Untergang des Abendlands gewohnt eloquent in Zeilenform zu bringen. Auch Natascha weiß, was sie ihrer Rolle schuldig ist: Sie plant, eine Natascha-Kampusch-Foundation für Recht und Ordnung zu gründen.
Man wünschte sich, der Entführer hätte die Tür zum Keller beizeiten zugemauert.
"Haaaallo, rufen Sie an", kreischt es einem entgegen, wenn man nonchalant durch die Bilder der bunten Flimmerlandschaft zappt. Natürlich verweilt man beim Hüpfen zwischen RTL2 und Kabel1 schon mal bei einer dieser aufgedrehten Quizsendungen von 9live, deren Konzept inzwischen auch von anderen Sendern kopiert wird. Aber eigentlich nie länger als zehn Sekunden. Gestern war das anders: Geschlagene zwei Stunden ließ ich mich bannen, becircen und beschwören von jungen, seltsam gehetzt wirkenden Menschen, die alle nur eins wollten - meine Mithilfe.
Ein Rätsel muss gelöst werden, die Moderatoren sind offensichtlich überfordert damit. Dank moderner Telekommunikationstechnik ist das aber kein Problem: Jeder kann anrufen und den bemitleidenswerten Personen vor der Kamera, die immer nervöser werden, dabei helfen. Wer an dieser Stelle erstaunt fragt, warum manche Mitarbeiter von 9live anscheinend den ganzen Tag nichts Besseres zu tun haben, als Rätsel zu lösen und sich dabei sehr ungeschickt anstellen, obwohl sie doch inzwischen regelrechte Ratefüchse sein müssten und warum 9live sich dafür entscheidet, diese rätselbesessenen Mitarbeiter vor eine Kamera zu stellen, statt sie im Archiv zu verstecken und ein interessantes Programm zu senden, dem sei empfohlen, den Fernseher auszuschalten und sich sein Seelenheil zu bewahren.
Eine genauere Betrachtung solcher Phänomene erfordert es nämlich, sich in die Tiefen der menschlichen Psyche abzuseilen, dorthin, wo es glitschig ist und übel riecht. Quizsendungen, die nach dem Schema von 9live funktionieren, basieren auf einer stillschweigenden Übereinkunft zwischen Anrufer und Moderator: "Ich betrüge dich und du betrügst mich." Scheinbar aus Versehen ist ein Quiz leichter, als der Moderator und die Redaktion es vorgesehen haben - schnell zuschlagen! Der Moderator dagegen weiß ganz genau, dass erst Anrufer durchgestellt werden, wenn ein Vielfaches der Produktionskosten plus Preisgeld eingespielt worden ist - ätsch! Damit ist das Konzept eigentlich ausreichend erklärt, vor allem wird deutlich, dass es zwei Personen mit unlauteren Absichten braucht, um das Spiel am Laufen zu halten. Der Anrufer, der meint, er könne das System überlisten und seine anonymen Mitstreiter austricksen, indem er zu bestimmten Zeiten anruft und der Moderator, der ihm genau dazu rät, sind vom selben Schlag.
Interessant sind ohnehin eher die Varianten und Ausformungen dieses Spiels, wenn etwa der Moderator mit den Zuschauern fraternisiert, sich vermeintlich gegen die ihm auferlegten Regeln auflehnt und Boni ("Geldpakete") verteilt, gerne begleitet von Sätzen wie "Es muss alles raus!", "Das ist mir jetzt scheißegal!" sowie dem obligatorischen Sirenengeheul, welches auf die exzeptionelle Situation hinweisen soll. Diese Atmosphäre, eine Mischung aus Schützenfest und Fischmarkt, wird versucht, sowohl akustisch als auch visuell über die komplette Dauer der Sendung aufrecht zu erhalten, was aufgrund der Gewöhnung des Zuschauers schnell erstaunliche Ausmaße annimmt: Bereits nach wenigen Minuten gestikuliert der Moderator, rollt mit den Augen und brüllt sich die Seele aus dem Leib, die Regie spielt die aufpeitschenden Tonschleifen im Sekundentakt, begleitet von blinkenden Bildelementen - neben der Telefonnummer zum Glück die Gewinnsumme und den Garanten für faire und unparteiische Auswahl des Anrufers, den "Hotbutton" ("Der Hotbutton sucht!"). Kann es denn wirklich sein, dass immer noch niemand die Lösung gefunden hat, fragt man sich. Und der Moderator schreit es ins Studio.
Lange kann das nicht so weitergehen, schließlich achtet die Quizshowmoderatoren-Gewerkschaft penibelst darauf, dass ihre Mitglieder nicht überhitzen, weshalb der Moderator schon seit einer halben Stunde im Gehen begriffen ist ("Mir reicht's jetzt! Ich hab' Feierabend!") - und noch immer erbarmt sich niemand. Als dann endlich nach 90 Minuten - der Moderator schaut schon ganz böse, schließlich wollte er längst im Schwimmbad sein - eine altersschwache Seniorin die Lösung ins Telefon röchelt ("Schwein!" - "Das ist richtig, Elvira, Sie haben 100 Euro gewonnen!"), können alle aufatmen. Die Gesichtszüge des Moderators entspannen sich, er verabschiedet sich freundlich lächelnd und überlässt das Feld seinem Kollegen.
Natürlich wäre es ein Leichtes, die Betreiber von 9live (inzwischen von der ProSiebenSat.1 Media AG übernommen) des Betrugs und des Glücksspiels zu bezichtigen und die Entziehung der Rundfunklizenz zu fordern. Aufschlussreicher ist allerdings die Frage nach den gesellschaftlichen Voraussetzungen, die gegeben sein müssen, damit ein Sender wie 9live bereits im fünften Jahr Gewinne einfahren kann. Welche Motive werden im Zuschauer angesprochen? Warum ist die Aussicht auf schnell verdientes Geld so verlockend, dass - auf beiden Seiten der Mattscheibe - alle etwaigen Bedenken beiseite geschoben werden?
Was 9live dabei von anderen "Dienstleistern", die leichtgläubige Menschen ausnehmen, unterscheidet, ist, dass die Anrufer die euphemistische Zielgruppenbeschreibung des Senders - “Vom Akademiker bis zur Hausfrau” - direkt Lügen strafen. Das - trotz aller Filtermechanismen - direkte Feedback, welches 9live groß gemacht hat, ist so auch die Achillessehne: Während konventionelle Betrüger sich im Milieu ihrer Opfer relativ sicher fühlen können, weil dieses im Idealfall homogen ist, sprich: voller leichtgläubiger Opfer, kann sich bei 9live jeder, der seine "idiot box" anschaltet, die schäbigen Trickbetrüger ins Wohnzimmer holen. Auch Verantwortliche der Landesmedienanstalten.
Die Zukunft des Senders scheint allerdings gesichert: Nach der Phase der Konsolidierung, anfangs oft belächelt und vom Feuilleton einhellig zur Schmuddelecke der Senderlandschaft erklärt, schickt sich 9live an, zum "Eventsender" zu werden. Senderchef Marcus Wolter hat große Pläne: Künftig werden Menschen vor dem Fernseher - gegen einen kleinen Obolus, versteht sich - an simulierter Geselligkeit teilnehmen können. In Zeiten des allgegenwärtigen Terrors eine vernünftige Entscheidung.
Links:Geburtstagswunsch: 9Live will Eventsender werdenDie ErlebnisgesellschaftInterpassivität
Man wünschte sich, unsere Bundesregierung wäre ähnlich freigebig im Umgang mit Steuermilliarden, wenn es um das Wohl der eigenen Bevölkerung geht. Man stelle sich die öffentlichen Ausschreibungen des Finanzministeriums in überregionalen Tageszeitungen vor:
"Suchen Verwendung für überschüssige Steuergelder. Interessenten bitte melden."
Nur verständlich also, dass die kühle Zurückhaltung der libanesischen Regierung angesichts der Großzügigkeit der Bundesregierung auf Unverständnis stößt; die Kanzlerin sei gar verärgert, lassen die Hofschranzen verlauten. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Versprechen auf und wählte ein anderes hilfsbedürftiges Land? Schließlich lässt sich ein Image-Einsatz für Land und Armee auch vor der Küste von Ländern absolvieren, deren Regierungen nicht die Frechheit besitzen, teutsche Diplomaten auflaufen zu lassen.
Brumm, brumm: deutsche Friedensfregatte (Abb. ähnlich)Ach, es ist schon ein Kreuz mit den Deutschen: Entweder wollen sie ihr Gegenüber erschießen oder durch Freundlichkeit erdrücken. Und den Onkel Waffenhändler immer im Schlepptau. Währenddessen, auf einem anderen Planeten:
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